Ein Klavier für das Haus Seerose
Eberhard Brünger möchte mit Spende Bewohner/innen für Musik begeistern
Das gespendete Klavier wird im Haus Seerose häufig genutzt. Bei der „offiziellen“ Übergabe dabei (von rechts): Eberhard Brünger, Sonja Schlosser, Dorthe Fischer und Jan-Henning Küßner.
FREISTATT. Die Idee, die Eberhard Brünger aus Heimstatt mit seiner nicht alltäglichen Spende hatte, ging schon nach den ersten Tagen voll auf. Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Seerose, eine Einrichtung der Eingliederungshilfe des Unternehmensbereiches Bethel im Norden, sitzen regelmäßig alleine oder auch gemeinsam an dem von Eberhard Brünger gespendeten Klavier, um sich auf darauf auszuprobieren.
„Als Eberhard Brünger mit der Idee an uns herantrat, waren wir sofort begeistert. Nicht nur weil wir ihn in Zukunft für das eine oder andere kleine Konzert in unserem Haus begrüßen können, sondern auch weil viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer Vergangenheit etwas mit Musik zu tun hatten und das Klavier jetzt für sich entdecken“, so Einrichtungsleiterin Dorthe Fischer. Seit rund 15 Jahren besaß Eberhard Brünger das Klavier, dass 100 Jahre alt ist, aber nach wie vor in einem sehr ordentlichen Zustand ist: „Ich habe vor kurzem von meiner verstorbenen Schwester ein Klavier vererbt bekommen, auf dem ich jetzt gerne und sehr häufig spiele. Und für ein zweites Klavier war dann einfach zu wenig Platz, sodass ich mein »altes« Klavier gerne für das Haus Seerose zur Verfügung gestellt habe.“
Und diese Überlegung bestätigt sich dann auch sofort. Bewohnerin Sonja Schlosser hat sich nach kurzem Zögern an das Klavier gesetzt, die ersten Tasten gedrückt und sich auch schon an einigen Melodien versucht: „Ich habe über mehrere Jahre verschiedene Musikinstrumente, darunter Trommel, Flöte oder auch Gitarre gespielt, und freue mich einfach, dass ich jetzt wieder die Gelegenheit habe, mich hier auszuprobieren“. Dabei nutzt sie gerne auch die Möglichkeit, mit Eberhard Brünger gemeinsam zu spielen, ihm Fragen zu stellen und so die Musik für sich wieder neu zu entdecken. Und das ganz ohne Noten. Die 44-Jährige spielt eher nach ihrem Gehör.
Jan-Henning Küßner kann dagegen nur eine kleine Melodie spielen, setzt sich daher eher seltener ans Klavier, aber freut sich sehr darüber, dass Eberhard Brünger regelmäßig ins Haus kommt, verschiedene Lieder spielt und diese Musik durch das Haus klingt. „Ich sitze dann immer gerne daneben, höre einfach nur zu und genieße wie auch andere Bewohnerinnen und Bewohner diese tolle Musik“, ist der 46-Jährige Bewohner des Hauses Seerose total begeistert von der Spende.
Dass Eberhard Brünger gerne mit und für die Bewohnerinnen und Bewohner spielt, zeigt sich dann auch nach der „offiziellen“ Übergabe des Klaviers. Gemeinsam sitzt er zunächst mit Sonja Schlosser am gespendeten Musikinstrument, begleitet sie bei einer Melodie und spielt anschließend ein Stück, das sich Jan-Henning Küßner gewünscht hatte. Alle gemeinsam genießen so am Ende die Atmosphäre, die diese Musik jetzt und in Zukunft im Haus Seerose ausstrahlt.