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04.02.2013

Bethel im Norden gründet Ethikkomitee in der Altenhilfe und Pflege


NIEDERSACHSEN / BREMEN. Ethische Fragen spielen bei der Versorgung pflegebedürftiger und alter Menschen eine immer größere Rolle“, so der zuständige Geschäftsführer des Unternehmensbereiches Bethel im Norden, Pastor Christian Sundermann. Welche Maßnahmen sind beispielsweise in der Betreuung und Pflege erlaubt, welche aber verletzten dagegen die Würde und das Selbstbestimmungsrecht des Pflegebedürftigen? Als erste diakonische Einrichtung hat der Unternehmensbereich Bethel im Norden deshalb jetzt ein Ethikkomitee für den Bereich Altenhilfe und Pflege in Niedersachsen und Bremen gegründet.

Dem 14-köpfigen interdisziplinären Team gehören neben Pflegeexperten, Seelsorgern und Einrichtungsleitungen auch ein ehrenamtlicher Jurist, eine Palliativärztin sowie zwei Bewohnerinnen des Wohnstiftes Kirchrode an. In insgesamt zehn Einrichtungen in Niedersachsen und Bremen betreut Bethel im Norden mehr als 930 Menschen stationär und rund 400 Pflegebedürftige ambulant. Aufgrund der immer größer werdenden Zahl an Demenzkranken und Schwerstpflegebedürftigen geht es darum, Mitarbeitende und auch Angehörige zu entlasten und ihnen beratend zur Seite zu stehen. So wird eine nicht immer einfache Entscheidungsfindung doch erleichtert. „Darüber hinaus wollen wir Leitlinien und ein Grundsatzpapier erarbeiten, auf die alle Beteiligten zurückgreifen können“, erklärte dazu Altenhilfereferentin Sabrina Umlandt-Korsch. Geplant sind dazu auch Fortbildungen und moderierte Fallgespräche zu ethischen Fragestellungen.      

Konkrete Fallbeispiele zeigen, wie die eine oben genannte Unterstützung ist. „Geht es beispielsweise um die Ernährung eines Demenzkranken mittels Magensonde ist ein Vormund meist verunsichert“, macht Palliativärztin Ute Heinicke deutlich.  Oder auch der Fall eines Bewohners, dem auf Anraten der Ärzte ein Bein amputiert werden sollte, stellte die Mitarbeitenden vor einen großen Konflikt. Die Angehörigen des an Diabetes erkrankten, dementen Mannes waren gegen die Operation, das Ärzteteam war sich nicht einig, das Pflegeteam sich nicht schlüssig. „Für alle Beteiligten eine ganz schwere Situation“, so Pastorin Dr. Petra Pfaff vom Pfarramtlichen Dienst, die genauso wie Sabrina Umlandt-Korsch und Dr. Ute Heinicke dem neuen Ethikkomitee angehört.

Mit der Gründung des Ethikkomitees für Niedersachsen/Bremen ist damit der Startschuss in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel gefallen. In Kürze werden die Bereiche Nordrhein-Westfalen sowie Berlin/Brandenburg folgen. „Wir verzichten bei allen drei Komitees ganz bewusst auf eine Beteiligung der Geschäftsführung. Es ist aus unserer Sicht ganz besonders wichtig, dass dieses Gremium unabhängig ist und wirtschaftliche Überlegungen bei diesem schwierigen Thema keine Rolle spielen dürfen“, betonte zum Abschluss Geschäftsführer Christian Sundermann.

Gehören zum gerade gegründeten Ethikkomitee in der Altenhilfe und Pflege des Unternehmensbereiches Bethel im Norden (sieheBild oben): Sabrina Umlandt-Korsch, Altenhilfereferentin, Bethel im Norden, Elisabeth Steiner, Pflegedienstleitung, Bethel im Norden, Tamara Danso, Pflegerin, Bethel im Norden, Martina Zachow, Pflegedienstleitung, Bethel im Norden, Wolfgang Klee, Einrichtungsleitung, Bethel im Norden, Henning Pflüger, Jurist aus Wunstorf, Dr. med. Ute Heinicke, Palliativärztin aus Langenhagen, Prof. Dr. Helga Lemke, Psychotherapeutin, Bewohnerin im Wohnstift Kirchrode, Elke Duhr, Alltagsbegleiterin, Bethel im Norden Roman Kolodziejsky, Theologe Begleitender Dienst, Bethel im Norden Dr. med. vet. Dorothea Grunert,  Tierärztin, Bewohnerin im Wohnstift Kirchrode , Tanja Siewert, Qualitätsmanagement-beauftragte, Bethel im Norden, Dr. Petra Pfaff, Pfarramtlicher Dienst, Bethel im Norden und Pastor Christian Sundermann, Geschäftsführer Bethel im Norden. Auf dem Bild fehlt Helga Drewes, examinierte Altenpflegerin, Bethel im Norden.


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