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Naturschutz-und Landschaftspflegebetrieb Freistatt

1.700 Schafe, 100 Ziegen, 400 Rinder, über 40 Wasserbüffel sind wichtige Helfer bei der Bewirt-schaftung von mehr als 1.300 Hektar in der Region

 

Freistatt und das Moor:

Ursprünglich war das Moor eine der Haupterwerbsquellen Freistatts, es wurde wirtschaftlich genutzt und in seiner Ursprünglichkeit stark beeinträchtigt. Seit Mitte der 70er Jahre wird das Moor in Freistatt wieder renaturiert. „Diakonie an der ganzen Schöpfung“ – so lautet der selbstgewählte Auftrag. Die Gründung der Stiftung „Naturschutz und Landschaftspflege Freisatt“ markiert dabei einen wichtigen Schritt. „Mit unseren gezielten Pflegemaßnahmen wie dem Entbirken von Teilen des Moores, dem Schließen von Entwässerungsgräben und dem Bau von Dämmen stellen wir wieder ein naturnahes Moor her“, so Diplom-Forstwirt Jörg Ermshausen.  Als Leiter des Naturschutz- und Landschaftspflegebetrieb sind er und die Mitarbeitenden für die Pflege von rund 1.300 Hektar zuständig. Davon stehen 880 Hektar der Eigentumsflächen mittlerweile unter Naturschutz. Das Moor ist ein einzigartiger Lebensraum für seltene moortypische Pflanzen und Tiere, die nur in diesem Biotop überleben können.

Unser Naturschutz- und Landschaftspflegebetrieb nimmt zudem teil  an der Niedersächsischen Agrarumweltmaßnahme „Ökologischer Landbau".

Der Landschaftspflegebetrieb:

Für die Pflege der Naturschutzflächen im „Freistätter Moor“ und im  „Nördlichen Wietingsmoor“ ist der Landschaftspflegebetrieb Freistatt zuständig. Eine Fläche von 1.300 Hektar wird unter Bioland-Rahmenbedingungen bewirtschaftet. Die Landwirte und Schäfer sorgen mit ihren Tieren und einem großen Maschinenpark für die Pflege der Moor- und Grünlandflächen. Die jährliche Ernte von Heu und Silage sorgt für das wichtige Winterfutter der betriebseigenen Schafe und Rinder. Aber auch Wasserbüffel und Ziegen wollen versorgt werden.

Schafe und Robustrinder als wichtigste Helfer

Schafe und Robustrinder sind die wichtigsten Helfer bei der Landschaftspflege. Das Offenhalten baumfreier Hochmoor- und Sandheidebiotope wird durch die Beweidung mit Moorschnucken gewährleistet. Zwei Schafherden mit jeweils 850 Tieren gehören zum Landschaftspflegebetrieb. Im Rahmen eines Beweidungsplanes werden die Herden von Schäfern und ihren Hunden täglich in die Moorgebiete geführt. „Nur zur Lammzeit von Januar bis April kommen die Herden in ihre großen Ställe“, erklärte dazu Jörg Ermshausen. Auf den Hochmoorgrünlandflächen weiden im Sommer etwa 400 Robustrinder. Dies sind genügsame Rinder, entstanden durch Kreuzung der ursprünglichen Milchkuhherde mit den Rassen Limousin, Shorthorn und Galloway. Im Winter weiden die Tiere auf den trittfesten Standorten im Randgebiet der Moore. Für die Zeit der Abkalbungen finden die Mutterkühe Schutz in den Stallungen.


Neuer Mutterkuhstall in Heimstatt eröffnet

HEIMSTATT. Mit rund 100 Gästen feierte der Naturschutz- und Landschaftspflegebetrieb des Unternehmensbereiches Bethel im Norden im Februar 2023die Einweihung ihres neuen Mutterkuhstalls. Insgesamt finden dort 80 Kühe mit ihren Kälbern den derzeit höchsten Tierwohlstand vor, um dort entsprechend geschützt die kalte Jahreszeit zu verbringen.

Jörg Ermshausen, Bereichsleiter im Naturschutz- und Landschaftspflegebetrieb, führte durch das ein-stündige Programm und bedankte sich bei allen Beteiligten, die diesen Neubau ermöglicht und bis zur Fertigstellung auch begleitet haben. Bei Ihrer Andacht und dem Grußwort war auch Dr. Johanna Will-Armstrong aus dem Bethel-Vorstand über die Fertigstellung des Gebäudes ganz begeistert: „Nach der Fernwärme in Freistatt ist dieser Stall ein weiteres Projekt, in dem Bethel ganz gezielt auf die Themen »Nachhaltigkeit« und »ökologisch soziales Profil« setzt.“ Über Jahrzehnte ist der Betrieb auf rund 1.400 Hektar schon im Bereich des Moor-schutzes und der Landschaftspflege unterwegs und leistet eine ganz wichtige Arbeit. “Und mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Neubaus haben wir gerade im Vorstand zudem die Mittel für die Erzeugung regenerativer Energie freigegeben“, freute sich Dr. Johanna Will-Armstrong über den gelungenen Abschluss dieses Projektes.  

Claus Freye aus der Geschäftsführung von Bethel im Norden erklärte in seinem Grußwort, dass die Kolleginnen und Kollegen des Naturschutzbetriebes eine wirkliche tolle Arbeit leisten: „Genauso wichtig ist für uns aber auch, dass wir hier, im Rahmen der Werkerausbildung des Schulverbundes, jungen Menschen die Gelegenheit geben, eine Ausbildung im landwirtschaftlichen Bereich zu absolvieren. Und dabei haben wir einer Vermittlungsquote von 100 Prozent, wenn es darum geht, nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz für die jungen Menschen zu finden.“ Laut Michael Glugla, Leiter Einkauf und Technik im Unternehmensbereich Bethel im Norden, sind mit dem Neubau über 2.500 Quadratmeter überdacht. Der Stall ist zudem modernster Technik, was beispielsweise die Tränken oder das Licht betreffen, ausgestattet, kostete rund 440.000 Euro und wurde mit 40 Prozent aus einem Landesförderprogramm bezuschusst.  

Zum Ende des ersten Programmteils im Stall selbst machte Gero Enders als Leiter der Landwirtschaft dann noch einmal deutlich, wie wichtig dieser Neubau für seinen Bereich ist. „Wir können jetzt über den Winter hinweg fast alle Mutterkühe sowie die Kälber im Stall begleiten und schützen dabei gleichzeitig auch die empfindlichen und feuchten Böden, die ansonsten von den Tieren, allein durch ihr Gewicht, beschädigt werden würden.“

Anschließend konnten sich die Gäste dann noch über die Vielfalt der Arbeit vor Ort informieren. So gab es Einblicke in die Arbeit mit den Rindern, den Schafen, Ziegen und den Wasserbüffeln oder über die Rehkitzrettung mit Drohnen. Auch der umfangreiche Maschinenpark war immer wieder ein Thema. Bei einem leckeren Essen gab es schließlich auch noch die Gelegenheit, untereinander ins Gespräch zu kommen.

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