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Das fetteste Schwein in ganz Hannoverland

In den 1920er-Jahren war die Freistätter Schweinezucht überregional berühmt. Es wurde im Jahr 1923 sogar eine Doktorarbeit mit dem Titel "Die Stammzucht des veredelten Landschweines in Freistatt" verfasst. Darin heißt es über den berühmtesten Vertreter der Freistätter Schweinezucht:

"Adolf selbst war nun ein Tier von solch kolossaler Gesamterscheinung, Urwüchsigkeit und Robustheit, dass man den Eindruck nie vergessen wird, den er zum ersten Male auf einen machte. Das hervorragendste an ihm war sein außerordentlich fester Rücken trotz seiner Länge und seine ausgezeichneten Fesselgelenke trotz seines Gewichts. Er hatte eigentlich alles, was man von einem veredelten Landschweineber verlangt."

Der Eber mit dem offiziellen Namen "Adolf 634" war der "typischste Vertreter der veredelten Landschweinrasse" und hat für Freistatt und für die Zucht des deutschen veredelten Landschweins eine überragende Bedeutung gewonnen. Schon sein Vater August und sein Opa Heinrich waren erfolgreiche Zuchtschweine.

Adolf wurde am 18. April 1914 in Freistatt geboren und hatte 55 Geschwister. Leider fiel seine Glanzzeit mit dem Ersten Weltkrieg zusammen, sonst hätte er noch deutlich mehr Preise gewinnen können.

Adolfs Maße:

Kreuzhöhe: 103 cm

Beckenbreite: 40 cm

Schienbeinumfang: 25,5 cm

Am 30. September 1921 wog er 397 kg, so viel wie zwei ausgewachsene männliche Gorillas. Am Ende seines Lebens wurde Adolf leider sehr von Rheumatismus geplagt. Daher wurde er am 25. Juli 1922 geschlachtet.

"Adolfs Fundament war so hervorragend, dass sein Skelett dafür wert gehalten wurde, präpariert zu werden und in die Sammlung wertvoller Zuchttiere in der Tierärztlichen Hochschule zu Hannover aufgenommen zu werden, um in dieser Weise für die Tierzuchtgeschichte wenigstens für einige Zeit unzerstörbare Belege zu schaffen, und sie zu zootechnischen Studien heranzuziehen."

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